Die Erfahrung, einen geliebten Menschen durch den Tod zu verlieren, tut den meisten Menschen sehr weh. Dieser Schmerz kann sich zum Beispiel darin zeigen, dass du traurig bist und du dich am liebsten verstecken und weinen möchtest. Es kann aber auch ebenso gut sein, dass du richtig wütend bist und nicht wahrhaben möchtest, was passiert ist. Vielleicht hast du aber auch nach dem Tod eines geliebten Menschen plötzlich Angst vor Dingen oder Situationen, in denen du dich bisher nicht gefürchtet hast. Auch die Sorge, noch weitere Menschen verlieren zu können, kann zu einem Trauerprozess gehören.

Wenn ein geliebter Mensch verstirbt, kann das auch ein Auslöser für das Erleben von Einsamkeit sein. Menschen, die sich einsam fühlen, beschreiben dies oft als ein Gefühl der Leere und des Alleinseins. Neben der Traurigkeit und den Gefühlen von Wut und Angst kann sich auch Verzweiflung bemerkbar machen. Auch Schuldgefühle können Teil einer Trauerreaktion auf Gefühlsebene sein, aber auch das Gefühl der Liebe ist vielleicht immer wieder für dich spürbar.

Einige Menschen in Trauer erzählen davon, dass sich dieser Prozess auch auf andere Bereiche im Leben auswirken kann. Aufgaben, die dir sonst von ganz allein gelingen, können sich unglaublich schwierig anfühlen. Es kann sein, dass du dich nicht konzentrieren kannst oder keine Lust hast, etwas anzugehen, auch wenn dir die Tätigkeit eigentlich Freude bereitet. Manchmal sind deine Gedanken vielleicht kaum zu stoppen, und du kannst nur schwer einen Ausweg aus dem Grübeln finden. Auch die Vorstellung, an etwas schuld zu sein oder sich nach dem Verlust als weniger wertvoll zu betrachten, kann Teil einer Trauerreaktion in deinen Gedanken sein.

Die meisten Menschen in Trauer beschreiben auch eine Veränderung in ihrem Schlaf- oder Essverhalten. Es kann sein, dass es dir schwerfällt ein- oder durchzuschlafen. Oder du bist nur noch müde und schläfst viel mehr als gewöhnlich. Auch das Aufstehen kann sich lähmend oder zäh anfühlen. Manche Menschen essen mehr als sonst, anderen fehlt der Appetit und die Lust auf eine Mahlzeit. Auch Herzklopfen oder Schmerzen wie zum Beispiel Bauch- und Kopfweh können Anzeichen dafür sein, wie sich Trauer in deinem Körper bemerkbar macht.

Gefühle, Gedanken oder körperliche Empfindungen müssen nicht unbedingt für andere sichtbar sein, während weinen als ein möglicher Ausdruck von Trauer nach außen meist erkennbar ist. Auch das Bedürfnis, ganz viel über den verstorbenen Menschen reden oder aber mit niemandem mehr in Kontakt sein wollen, kann im Rahmen deiner Trauer dazugehören.
Vielleicht fühlt es sich so an, als könntest du dich gar nicht mehr richtig bewegen, oder du hast den Eindruck, als müsstest du ständig in Bewegung sein.

Manche Menschen in Trauer beschreiben sich als innerlich unruhig und gereizt. Andere wiederum wollen sich zurückziehen, mit niemanden und nichts in Kontakt sein. Auch eine Veränderung in deinen Interessen oder Vorlieben kann Teil einer Trauerreaktion auf Verhaltensebene sein, ebenso wie der Versuch, Hilfe für die momentane Situation zu suchen oder sich mit dem Thema Trauer zu beschäftigen.

Wenn du andere Reaktionen auf deine Trauer beobachtest, die wir hier noch nicht genannt haben, dann freue wir uns, wenn du uns im Chat oder in der Mailberatung schreibst und davon erzählst.