Wenn Weihnachten anders klingt: Trauer an Feiertagen

Die Tage werden kürzer, festliche Lichter schmücken unsere Innenstädte und überall erklingen vertraute Weihnachtsmelodien: "Have yourself a merry little Christmas, let your heart be light, next year all our troubles will be out of sight." Doch nicht jeder kann, wie Frank Sinatra es besingt, die Freude dieses Festes spüren und Sorgen einfach beiseiteschieben. Die Stille des Verlusts klingt für viele Menschen nach dem Tod einer nahestehenden Person lauter als die fröhlichen Lieder und Melodien, die uns umgeben. Für Trauernde ist die Vorweihnachtszeit und das Weihnachtsfest häufig keine leichte Zeit.  Die festliche Atmosphäre, die die Straßen erfüllt, stellt für einige Menschen einen schmerzlichen Kontrast zu ihrer eigenen Gefühlswelt dar. Manche trauernden Menschen möchten Weihnachten gar nicht feiern, nachdem eine geliebte Person verstorben ist, oder sie empfinden die Zeit von Sorgen, Traurigkeit oder Einsamkeit geprägt. Andere Menschen wiederum spüren zwar ein wenig Vorfreude, aber auch Angst oder viele offene Fragen, wie sie diese Zeit für sich gut gestalten können.

Inmitten der festlichen Traditionen kann die Trauer wie ein Schatten sein, der sich über das festlich geschmückte Zimmer legt. Das gemeinsame Christbaumschmücken, das Besorgen der Geschenke und der Kirchenbesuch - all diese Traditionen verändern sich, wenn ein wichtiger Mensch fehlt. Vielleicht möchtest du dir etwas Zeit nehmen, um zu überlegen, welche Traditionen sich in diesem Jahr gut anfühlen und welche zu schmerzhaft sind. Manchmal bedeutet das, geliebte Traditionen zu bewahren, während andere vorübergehend (oder dauerhaft) pausieren. Die Frage, was dir in dieser Zeit guttut, steht dabei immer im Mittelpunkt.

Vielleicht möchtest du deine Trauer in manchen Momenten aber auch bewusst in diese Vorweihnachtszeit integrieren. Um dich der geliebten, verstorbenen Person ein wenig näher zu fühlen, können Rituale helfen, sei es durch einen freigelassenen Stuhl am Weihnachtsabend oder eine Kerze auf der Fensterbank als Erinnerung. Kleine Symbole, die den Schmerz auf sanfte Weise in den Feierlichkeiten Platz finden lassen.

Ebenso wichtig ist die Selbstfürsorge: Was tut dir gut? Wer könnte dich ein klein wenig unterstützen? Die Advents- und Weihnachtszeit kann auch eine Gelegenheit sein, sich selbst näherzukommen. Unter einer warmen Decke, mit einer Tasse Tee und vielen Kerzen kann auch die Trauer einen Platz finden.

Es gibt kein Patentrezept für den Umgang mit Trauer an Weihnachten. Jeder Weg und jede Trauer sind individuell. Doch wir möchten gemeinsam Wege finden, mit euch zusammen. Auf der Taskcard "Mit Trauer durch die Feiertage" möchten wir dazu mit euch in den Austausch gehen: Wir haben einige Fragen vorbereitet, um eure Erfahrungen, Gedanken und Impulse zu dem Thema Trauer in der Weihnachtszeit zu sammeln. Bitte lest euch vor dem Ausfüllen der Taskcard die „Anleitung zum Ausfüllen“ auf der linken Seite durch.

Hier findet ihr den Link zur Taskcard:

https://www.taskcards.de/#/board/8069ced3-8a91-40fd-b3d3-b8fb5b74ce95?token=e97f7267-b14d-4397-b10f-974eb7d42c19

Wir freuen uns auf eine große Sammlung, die durch und mit euch entstehen kann!

Herzliche Grüße

von eurem YoungWings-Team